Das aktuelle Feuerwehrdepot wurde 1982 als Pikett-Standort konzipiert, als die Gemeinde Maur noch knapp 6‘000 Einwohner zählte. Das Depot ist auf maximal 35 Personen ausgerichtet. Heute sind es rund 60 Angehörige der Feuerwehr Maur, welche dort im Einsatz sind. Es mangelt an Platz bei den Wartungsräumen, Einstellmöglichkeiten für Fahrzeugen, Geräten und Material sowie bei den sanitären Anlagen und Garderoben. Ähnlich sieht es beim Zivilschutz aus. Aus Platzgründen müssen Fahrzeuge und Material der beiden Organisationen über die ganze Gemeinde verteilt gelagert werden. Im Ernstfall geht dadurch wertvolle Zeit verloren, bis Feuerwehr und Zivilschutz voll ausgerüstet am Einsatzort eintreffen. Mit einem neuen zentralen Zweckbau auf der Looren für Feuerwehr, Zivilschutz und Samariterverein können diese Probleme gelöst und gleichzeitig Synergien genutzt werden, die heute brachliegen, wie zum Beispiel die gemeinsame Wartung und Nutzung des Materials. Bei einer Notlage bestehen zudem kürzere Kommunikationswege, womit eine bessere Zusammenarbeit der Blaulichtorganisationen gewährleitet werden kann.
Standort Looren berücksichtigt alle Ortsteile gleichermassen
Das Loorenareal ist der einzige Standort in Maur, der die Sicherheit der Einwohnerinnen und Einwohner aus allen Ortsteilen gleichermassen berücksichtigt. Besonders in Forch, Ebmatingen und Binz ist die Einsatzwahrscheinlichkeit durch den Bevölkerungszuwachs stark gestiegen. Auch befinden sich dort Schulen sowie Institutionen mit hilfsbedürftigen Bewohnern (Pflegezentrum Forch und Institution Barbara Keller). Vom Feuerwehrdepot Maur aus können diese Ortsteile nicht innert 10 Minuten erreicht werden, so wie es die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich vorschreibt. Mit einem geografisch zentralen Bevölkerungsschutzgebäude auf der Looren ist die Feuerwehr hingegen spätestens nach 10 Minuten vor Ort – und zwar in der ganzen Gemeinde. In drei Vierteln der Einsätze verkürzt sich die Einsatzzeit gar um 2 bis 4 Minuten. Zeit, die bei einem Einsatz entscheidend sein kann.
Kosten und Finanzierung
Die Gesamtkosten für das Projekt „Bevölkerungsschutzgebäude Looren“ belaufen sich auf CHF 9,05 Millionen. Gemäss Grobterminplanung fällt die Realisierung in die Jahre 2022 und 2023. Ein Grossteil der Erstellungskosten wird durch die vorhandenen Liquiditätsreserven gedeckt werden können, ein kleinerer Teil wird voraussichtlich durch Fremdkapital zu decken sein. Bei der buchhalterisch einzusetzenden Nutzungsdauer von 33 Jahren ergeben sich ab Inbetriebnahme jährliche Abschreibungen von CHF 274‘300. Kann das Projekt nicht realisiert werden, sind Provisorien als Übergangslösung nötig, wodurch Kosten in noch unbekannter Höhe anfallen. Deshalb besteht sowohl zeitlich wie auch räumlich eine Dringlichkeit zur baldigen Realisierung.
Am 17. Mai 2020 an der Urne
Der Gemeinderat ist überzeugt, mit dem „Bevölkerungsschutzgebäude Looren“ eine durchdachte und zukunftsorientierte Lösung zu präsentieren. Der Bevölkerung wird das Projekt an der Urnenabstimmung vom 17. Mai 2020 unterbreitet. Die Pläne zum Bevölkerungsschutzgebäude Looren liegen im Gemeindehaus auf. Sie können während den ordentlichen Öffnungszeiten beim Schalter der Einwohnerdienste eingesehen werden. Weitere Informationen zum Bevölkerungsschutzgebäude sind auf der Gemeindehomepage „www.maur.ch/schutz“ zu finden.
Kurz notiert:
- Ausserdem befasste sich der Gemeinderat auch mit folgenden Geschäften:
- Zweckverband Kläranlage VSFM, Revision Zweckverbandsstatuten
- Verabschiedung und Anordnung Urnenabstimmung für den 17. Mai 2020
- Strassensanierung Bergwiesenstrasse, Leibachstrasse – Süessblätzweg, Projektierungskredit von CHF 23‘000 als gebundene Ausgabe und Vergabe der Ingenieurleistungen an die Bünzli AG, Ebmatingen