Montag, 14. November 2016

Andreas Hauri aus dem Kantonsrat

Themen im Rat am 14.11.: Kantonsratsbericht vom 14. November 2016, Genehmigung des Jahresberichts der Zürcher Fachhochschulen, Genehmigung des Jahresberichtes der Universität

Volksinitiative „Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule“ (Christoph Ziegler & Benno Scherrer)

Um es vorweg zu nehmen: Die Meinungen der grünliberalen Kantonsräte sind in dieser Frage geteilt.

Eine knappe Mehrheit, vertreten durch Christoph Ziegler und Hans Wiesner, ist der Meinung, dass man den Fachkräften (Lehrer und deren Organisationen) vertrauen solle. Diese Fachkräfte unterstützen die Initiative und die Meinung, dass die Kinder mit zwei Fremdsprachen mehrheitlich überfordert seien. Zudem seien am Ende der Volksschule die Sprachkenntnisse nicht besser, wenn so früh begonnen wird.

Mehr Qualität heisst für die knappe Mehrheit der Fraktion somit: Eine Fremdsprache in der Primarschule genügt. Dafür wird diese sorgfältiger gelernt, mit mehr Wochenlektionen. Ob es Französisch oder Englisch ist, kommt nicht drauf an. Wenn an der Sekundarschule die zweite Fremdsprache am Anfang nur ein bisschen intensiviert wird, ist hier der Vorsprung, den PrimarschülerInnen bisher mitgebracht haben, schnell aufgeholt. Auf der Sekundarschulstufe lernen Jugendliche Fremdsprachen ihrem Entwicklungsstand gemäss mit analytischen Methoden. Der Lernfortschritt ist deshalb in der Regel nachhaltiger als in der Primarstufe.

Eine knappe Minderheit, für die Benno Scherrer referierte, ist der Meinung, dass die Annahme dieser Initiative einen massiven Rückschritt bedeuten würde. Kompetenz in Fremdsprachen wird in der heutigen Arbeitswelt ohne Wenn und Aber vorausgesetzt. Die heutigen Kinder wachsen mit Englisch auf, lernen diese Sprache sowieso deutlich leichter als früher.

Mindestens 2/3 der Kinder erreichen heute die Lernziele. Hier gilt es das didaktische Konzept zu optimieren statt gleich das ganze Fach abzuschaffen.

Intrinsisch motiviert, lernbegierig und begeisterungsfähig, dieses Potential gilt es noch besser abzuholen und die Sprachkompetenz weiter zu fördern.

Weiter ist die internationale Ausrichtung und Vernetzung für die zukünftigen Erwachsenen im Schweizer Arbeitsmarkt absolut zwingend. Dazu gehören mindestens 2 Fremdsprachen um darin bestehen zu können. Mehrsprachigkeit ist ein Asset. Trauen wir unseren Kindern mehr zu, vernachlässigen wir nicht das Potential deren Zukunft.

Der Rat lehnt die Initiative mit 96 : 68 ab und möchte somit an 2 Fremdsprachen festhalten. Das letzte Wort haben jetzt aber m Mai 2017 die Stimmberechtigten ZürcherInnen.

 

Ach ja... daneben wurden zwei weitere Geschäfte erledigt, nämlich die Jahresberichte der Zürcher Fachhochschulen und der Universität Zürich:

Genehmigung des Jahresberichts der Zürcher Fachhochschulen (Christoph Ziegler)

Die Fachhochschulen sind erfolgreich und haben immer mehr Studenten. Erfreulich ist, dass die ZHdK vermehrt Ko- operationen mit der ETH und der Universität eingeht. Hier können sicher Synergien gefunden werden.

Die PHZH macht sich Sorgen, weil sie nur mit aller grösster Mühe Praktikumslehrer findet. Hier mag sicher auch eine Rolle spielen, dass immer mehr Teilzeitlehrkräfte im Lehrerberuf tätig sind.

Insgesamt: Der Bildungsplatz Zürich ist mit den bestehenden Fachhochschulen hervorragend aufgestellt.

 

Genehmigung des Jahresberichtes der Universität (Andreas Erdin)

Die UZH steht international sehr gut da und somit war auch dieser Jahresbericht unumstritten.